Taylor Swift veröffentlich neues Album «Red» – zum zweiten Mal?!
Die Fans freuen sich wie wild, obwohl die Musik im Grunde genommen nicht neu ist. Mit «Red (Taylor's Version)» kommt ein Album auf den Markt, mit den gleichen Songs, die 2012 schon veröffentlicht wurden. Taylor Swift hat es sich nicht nehmen lassen, jeden einzelnen Song vom damaligen Album neu einzusingen. Die Songs klingen also ähnlich, aber eingefleischte Fans können feine Unterschiede hören.
Doch auch neue Titel sind hinzugekommen, denn die Neuauflage erscheint mit satten 30 Songs! «From The Vault» heissen die zusätzlichen Songs. Damit sind Lieder gemeint, die ursprünglich für die Originalversion des Albums in 2012 geplant waren, aber aus diversen Gründen gestrichen wurden. Nun erblicken diese Songs 9 Jahre später doch noch das Tageslicht.
Bei der bekannten amerikanischen Abendshow von Jimmy Fallon erzählt Taylor freudig von ihrem Lieblingssong auf der Neuauflage. Gemeint ist der Song «All Too Well», welcher unter Fans unbestritten einer der Lieblingssongs der gesamten Diskographie ist. Bisher kannte man nur die «gekürzte» Radioversion. Zum ersten Mal gibt es aber nun die originale 10 Minuten-Version zu hören.
Doch warum veröffentlicht Taylor Swift ihr altes Album erneut in einer aktualisierten Version?
Die Sache mit den Musiklabel-Verträgen und den Master-Recordings
Zwischen 2006 und 2017 hatte die Sängerin ihre ersten sechs Studioalben bei Big Machine herausgebracht, bevor sie zu Universal Music wechselte. Um die Rechte an diesen Alben gab es danach Streit. Was viele nicht wussten: Wenn ein Musiker einen Vertrag mit einem Musiklabel unterschreibt, ist es nicht unüblich, dass der/die Künster/in nicht die vollen Rechte an der eigenen Musik besitzt. So passierte es auch bei Taylor Swift: Sie besass die Rechte an den finalen Aufnahmen, den sogenannten «Master-Recordings», nicht! Als sie ihr Label wechselte, stellte der Chef ihres alten Labels Scott Borchetta ihre gesamte Musik zum Verkauf aus. Taylor wollte die Rechte an ihrer eigenen Musik selber abkaufen. Jedoch wurde ihr Musik-Katalog von jemand anderem gekauft, nämlich vom amerikanischen Unternehmer und Talentmanager Scooter Braun. Schliesslich werden erfolgreiche Musiker und deren Songs wie lukrative Geldanlagen behandelt. Und Taylor Swifts Wert scheint enorm zu sein, wurde sie kürzlich erst zur besten Künstlerin «of the decade» ernannt.
Problem dabei: Taylor scheint kein gutes Verhältnis zu Scooter gehabt zu haben. Auf Social Media schrieb die Musikerin, dass sie schockiert sei, dass gerade Scooter ihre Musik gekauft habe. Er soll sich in der Vergangenheit mehrfach über die Sängerin lustig gemacht haben und ein Verhalten an den Tag gelegt haben, bei welchem man schon fast von Mobbing reden könne.
Und so Begann ein sehr öffentlicher Streit um die Musikrechte. Nachdem Scooter Braun sich mehrfach in der Öffentlichkeit zur Wehr setzte und die Anschuldigungen verneinte, verkaufte er schliesslich die Rechte an der Musik wieder. Grund dafür dürften nicht nur die wütenden Taylor-Fans gewesen sein, sondern auch der Grund, dass die Sängerin noch ein Ass im Ärmel hatte. Sie hat zwar bis heute die Rechte an ihren alten Alben nicht erhalten, hat jedoch das Anrecht darauf, ihre Musik neu aufzunehmen. An den neu eingesungenen Songs, die wie die Originale klingen, hat sie nun auch die vollen Rechte. So kam es dazu, dass Taylor nun ihren gesamten bisherigen Musik-Katalog neu aufnimmt – und im Zuge dessen auch den Wert des alten Musik-Katalogs (den sie nicht besitzt) praktisch wertlos macht.
Ein Album hat die Musikerin bereits «re-recorded»: «Fearless» im neuen Gewand katapultierte ihre ersten Hits von damals wieder in die Charts. Und das nun veröffentlichte neue-alte Album Red (Taylor's Version) verspricht dasselbe zu tun.