Wie gefährlich ist eine Schreckschusswaffe?
In Filmsets werden in der Regel keine echten Waffen, sondern Schreckschusspistolen eingesetzt. Aber auch diese können gefährlich sein, zeigte der jüngste Vorfall aus den USA. Der Schauspieler Alec Baldwin schoss aus Versehen mit einer Schreckschusspistole auf zwei Personen am Set – eine Kamerafrau wurde getötet, der Regisseurs des Filmes verletzt.
Wie können solche Unfälle passieren? Wie sicher sind solche «Fake-Waffen» wirklich Sicherheitsvorschriften an Filmsets halten fest, dass bei Dreharbeiten mit Waffeneinsätzen, Experten vor Ort sein müssen, auch beim Einsatz von Schreckschusspistolen. Unfälle sind aber auch schon in der Vergangenheit passiert, so beispielsweise auch an einem Filmset in Rapperswil-Jona im Kanton St.Gallen vor rund zwei Jahren. Damals wurden drei Personen verletzt.
Marcel Stucki, Schweizer Stuntman gibt als Experte Auskunft über solche Filmwaffen
Radio 32Luft wird mit 3000 Stundenkilometer aus Mündung gepresst
Bei Schreckschusspistolen handele es sich um eine der «unterschätztesten Waffengattungen überhaupt», sagt der Berliner Waffentechniker Martin Gneissl in einem Interview vor vier Jahren im Tagesspiegel, bei dem es um den Einsatz von Schreckschusswaffen geht.
Schreckschusswaffen können einen Menschen erblinden und seien potenziell auch tödlich. Aus der Nähe abgefeuert, können sie Halsschlagadern und Herzmuskeln zerreissen. An die Schläfe gehalten, reicht der Druck, um das Gehirn zu deformieren, sagt Gneissl und zeigt auch eine im Jahr 2000 publizierte deutsche Studie. Die Luft, die beim Schuss durch den Lauf gepresst werde, trete mit rund 3000 Stundenkilometern aus der Mündung und sei etwa 1500 Grad heiss.
Wie gefährlich sind Schreckschusswaffen?
Fremdkörper können mitgerissen werden
Bei Schreckschusspistolen werden in der Regel keine Projektile verschossen, sondern verschiedene Arten von Platz- oder Reizgaspatronen. Die Läufe der Waffen sind üblicherweise mit Sperren oder Vorrichtungen versehen, um das Verschiessen von Projektilen zu verhindern. Im Aufbau unterscheidet sich eine Platzpatrone von einer scharfen Patrone durch das Fehlen eines Geschosses. So haben Platzpatronen beispielsweise eine oben zusammengefaltete Hülse. Zu Verletzungen können mitgerissene Patronenteile oder Fremdkörper führen, die durch den Druck der Pulvergase austreten.