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Neuer Blitzkasten soll zu lauten Autos an den Kragen

Quelle: BärnToday

Lärmsünder

Neuer Blitzkasten soll zu lauten Autos an den Kragen

An einer nationalen Tagung hat die Lärmliga Schweiz in Bern einen «Lärmblitzer» vorgestellt. Das Gerät, welches zu laute Fahrzeuge ortet und fotografiert, soll bereits im nächsten Jahr in Frankreich offiziell eingesetzt werden.

In Paris und in weiteren Städten Frankreichs werden zu laute Verkehrsteilnehmende schon bald geblitzt. Das System mit dem Namen «Hydra» wurde unter anderem von der Umweltorganisation «Bruitparif» entwickelt und nun in Bern vorgestellt. Mit mehreren Mikrofonen nimmt das Gerät Geräusche aus der Umgebung auf und leitet sie zur Analyse an einen Computer weiter. Dieser misst exakt, wie laut das Fahrzeug ist und ortet die Lärmquelle. Wird der Grenzwert überschritten, dann wird eine automatische Kamera ausgelöst. Die 180°-Kamera kann Fahrzeuge in beide Fahrtrichtungen aufnehmen. Anschliessend wird das Nummernschild vom System automatisch ausgelesen und zur Verzeigung der Autofahrerin oder des Autofahrers weitergeleitet.

Teure Bussen für Lärmsünder

Anfang 2023 werden die Geräte in Frankreich offiziell eingesetzt. Bereits 2019 wurden einzelne Lärmblitzer als Pilotprojekt in bestimmten französischen Städten montiert. Damals gab es noch keine Bussen. Wer aber nächstes Jahr in Frankreich mit einem zu lauten Fahrzeug den Lärmblitzer auslöst, muss 135 Euro bezahlen.

In der Schweiz kommen solche Lärmblitzer aktuell noch nicht zum Einsatz. Die Städte Genf und Lausanne setzen aber solche Messgeräte, die mit einer Kamera kombiniert sind, bereits versuchsweise ein.

Lärm kann Gesundheit schädigen

Denn der Kampf gegen Lärm sei wichtig, betont die Lärmliga Schweiz an der Tagung in Bern. Über 1,1 Millionen Menschen würden in der Schweiz unter Lärm leiden. «Es gibt Leute die Schlafstörungen entwickeln. Oder aber Diabetes oder Herzkreislauf-Erkrankungen werden durch Lärm gefördert», sagt Nicole Esther-Baumann, vom Vorstand der Lärmliga. Lärm fördere auch depressive Verstimmungen oder Kopfweh.

Bei über 60 Dezibel könne Lärm gesundheitsschädigend sein, auch wenn der Pegel einen nicht störe oder man das Geräusch nicht als Lärm wahrnehme. Manche Menschen würden auch vor dem Lärm flüchten: «Zum Beispiel wenn sie sich am Wochenende zu Hause nicht erholen können von ihrer Arbeit aufgrund einer Lärmquelle», sagt Esther-Baumann abschliessend.

Quelle: BärnToday
veröffentlicht: 9. November 2022 08:53
aktualisiert: 9. November 2022 08:53