Lesen bleibt nach wie vor beliebt.
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«Buch bleibt beliebt»

Auch Tiktok und Co. können den Lese-Trend nicht stoppen

Es ist das populärste Geschenk für Weihnachten, bestätigt die Hochschule für Ökonomie und Management in Frankfurt mit einer Studie. Doch in der Zeit der Ablenkung und Kurzlebigkeit hat das Buch keinen leichten Stand – oder?

Lesen – in einem Buch? Wer macht das heute noch? Gemäss der Zahlen des Schweizer Buchhandel- und Verlag-Verbands (SBVV) immer mehr Menschen. 2021 erzielte der Deutschschweizer Buchmarkt einen Gesamtumsatz von 586 Millionen Franken. «Das Buch bleibt beliebt», bestätigt die Geschäftsleiterin des SBVV, Tanja Messerli.

Die Konkurrenz durch andere Medien habe zwar in den letzten zwanzig Jahren stark zugenommen. «Während sich beispielsweise das Fernsehen ins Internet verschoben hat, ist das Buch da und weiterhin Teil der Freizeitbeschäftigung. Auch junge Leute schätzen es.»

Auch als Geschenk sind Bücher sehr populär. Es sei das beliebteste Mittel, um seinen Liebsten eine Freude zu machen. Das geht aus einer umfangreichen Studie des Instituts für Empirie & Statistik der FOM-Hochschule für Ökonomie und Management in Frankfurt hervor.

Tiktok als Hilfsmittel

Orell Füssli bestätigt den Boom. Der grösste Schweizer Buchhändler ist laut eigenen Angaben erfolgreich unterwegs. Dabei setzt das Unternehmen bei Buchempfehlungen auch auf die sozialen Medien. Es gebe über Tiktok neue Wege, Bücher zu promoten, sagt Pressesprecher Alfredo Schilirò. «Booktok» sei das Schlagwort der Stunde.

Doch auch Orell Füssli kämpft um Aufmerksamkeit. «Unsere physischen Buchhandlungen spielen weiterhin eine grosse Rolle – gerade auch für persönliche Inspiration, Serviceleistungen und Kundenerlebnisse.»

Diese Genres begeistern

«Sehr gut entwickeln sich englische Bücher – vor allem im Bereich der Jugendbücher, da viele Jugendliche Titel in der englischen Originalversion lesen. Äusserst erfolgreich sind auch so genannte Young-Adult-Romane», so Schilirò.

Ein Genre aber verzeichnet ein aussergewöhnliches Wachstum: «Die Verkäufe im Manga-Bereich haben sich in zwei Jahren nahezu verdoppelt.» Der Boom sei enorm, die Community werde in der Schweiz immer grösser.

Ähnlich klingt es bei Louis Krebser, Geschäftsführer des Thuner Bücherladens Krebser. Er sagt: «Der Verkauf hat sich bei uns erfreulich entwickelt. Dies durch innovative neue Lösungen und exzellente Beratungsleistungen des Verkaufsteams.» Nach der Corona-Pandemie seien unter anderem Reiseführer gefragt.

Quelle: BärnToday
veröffentlicht: 16. Dezember 2022 09:15
aktualisiert: 16. Dezember 2022 09:15
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