Was steckt hinter einer Igelstation?
Igel gehören zur Gattung der Säugetiere und ernähren sich hauptsächlich von Insekten. Die Tiere leben meist in Wäldern, aber auch in privaten Gärten sind sie oft anzutreffen. Grundsätzlich muss man sich um die stacheligen Mitbewohner nicht kümmern, sie sind Wildtiere und suchen sich ihre Nahrung selbst. Wenn ein Tier jedoch krank ist, oder Jungtiere ihre Mutter verloren haben, sind sie dennoch auf uns angewiesen.
Igelstation in Grenchen
Im Tierheim Aarebrüggli in Grenchen befindet sich unter anderem auch eine Igelstation. Kranke oder junge Tiere können dort hingebracht werden. In der Station werden die Igel tierärztlich untersucht, eine Zeit lang untergebracht und gepflegt bis sie wieder auf den Beinen sind und zurück in die Freiheit können. «Die Igel werden genau so lange betreut, wie es wirklich sein muss und werden dann wieder zurück in die Natur gesetzt», meint Ivan Schmid, Inhaber und Geschäftsführer des Aarebrügglis.
«Unsere Station ist ein Durchlauferhitzer»
Ivan Schmid
Wann sollte ein Igel in die Igelstation gebracht werden?
Wenn man bei sich im Garten oder auch unterwegs einen Igel antrifft, der nicht mehr gesund wirkt, sollte er zur Igelstation gebracht werden. Auch junge Tiere, deren Mutter beispielsweise überfahren wurde, sind alleine nicht überlebensfähig und müssen betreut werden. Sieht man einen Igel, der tagsüber unterwegs ist, ist das ein Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Die Tiere sind nämlich normalerweise nachtaktiv. Anzeichen, dass ein Tier krank ist, sind unter anderem Röcheln, Husten, Zittern oder koordinative Schwierigkeiten. Bei solchen Merkmalen ist es immer am besten, das Tier zumindest zur Kontrolle vorbeizubringen.
Woran erkenne ich einen kranken Igel?
Ivan Schmid
Wenn ein Igel in der Station vorbeigebracht wird, wird er erst einmal gründlich durchgecheckt:
«Der erste Schritt ist abzuchecken, wie es dem Tier geht»
Ivan Schmid
Ivan Schmids Ziel ist es, die Tiere so kurz wie möglich bei sich zu behalten. Sobald der Igel wieder auf den Beinen ist, wird er ausgewildert. Gerade in der kalten Jahreszeit ist es in seinem Interesse, möglichst alle Igel ihren natürlichen Winterschlaf abhalten zu lassen.
«Es ist uns wichtig, den Igel zurück an seinen Ursprungsort zu bringen»
Ivan Schmid
Nicht in jedem Fall aber, muss ein Tier fachmännisch betreut werden. Wenn du einen Igel im Garten hast, den du in der kälteren Zeit etwas unterstützen willst, reicht es schon ihm einen kleinen Unterschlupf und etwas Futter zur Verfügung zu stellen. «Wichtig dabei ist es, dem Igel seine Freiheit zu gewähren. Zudem können Igel keine Laktose vertragen und man darf ihnen deshalb auf keinen Fall Milch servieren», meint Schmid.
Wie unterstütze ich einen Igel im Garten?
Ivan Schmid
Wer seinem stacheligen Freund im Garten ein optimales Zuhause gewährleisen will, kann bald schon ein «Igelhaus» erwerben. In Zusammenarbeit mit dem Wohnheim «Kontiki» in Subingen werden aktuell Behausungen für Igel hergestellt.