Schwertlilien
Foto: TBM St. Gallen
Föteli-Wahn

Selfie-Fans zerstören Blumenfelder

Bauern und Naturschützer ärgern sich zunehmend über zertrampelte Blumenfelder. Denn in der heutigen Zeit wird jeder schöne Hintergrund für ein Selfie verwendet. So begehen regelmässig Leute Wiesen, für einen Instagram-würdigen Schnappschuss.

Das Wetter ist traumhaft, die Blumenwiesen in der Schweiz erstrahlen in den schönsten Farben. Für Viele sind die prächtigen Felder der ideale Hintergrund für ein frühsommerliches Selfie. Jedoch begehen so täglich Leute auch Wiesen, die eigentlich nicht betreten werden sollten. So werden Blumenfelder regelmässig zertrampelt, zum Leidtragen von Flora und Fauna. Auch Bauern und Naturschützer ärgern sich darüber.

Jedoch ist Blumenfeld nicht gleich Blumenfeld. Es gibt durchaus einen Unterschied dazwischen, ob man einen einfachen Löwenzahn auf einem Bauernfeld zertritt, oder ob man eine seltene Blume in einem Naturschutzgebiet flachdrückt.

Einen Ranger steht im Einsatz

Die Region Solothurn hat einige Gebiete, die unter Naturschutz stehen. Pro Natura Solothurn erzählt, dass aktuell eine Ranger-Person unterwegs ist und Spazierende darauf aufmerksam macht, was man darf und was nicht. Teilweise würde man auch Gebiete absperren oder einzäunen, wenn es gar nicht anders gehe. Regelmässig zertrampelte Felder seien so weniger häufig das Problem, jedoch beobachte man hier und da, dass Blumen gepflückt werden, die eigentlich in Ruhe gelassen werden sollten. Vielleicht, um ein tolles Blumenstrauss-Foto zu erhaschen?

Naturschutzgebiet schreitet ein

Besonders eskaliert ist die Situation zwar nicht im Mittelland, aber beispielsweise an der Schweiz-Lichtenstein Grenze. Im dortigen Naturschutzgebiet blühen derzeit die besonderen «sibirischen Schwertlilien». Diese Felder werden immer öfters besucht, gerade um Instagramfotos zu schiessen.

Eigentlich wäre das Betreten der Felder verboten. Dies kümmert Viele aber nicht, was auch das Amt für Umwelt feststellen musste: «Teilweise werden auch Gruppenfotos in den Feldern gemacht, zum Beispiel von Reisegruppen oder von Hochzeitsgesellschaften», nervt man sich. Das man dafür sogar eine Busse kassieren kann, nehmen die Leute in Kauf oder sie sind sich dessen schlichtweg nicht bewusst. Die betroffenen Gemeinden haben sich daher zusammengeschlossen für eine gemeinsame Social Media Kampagne und neue Infotafeln.

Quelle: FM1Today & Radio 32
veröffentlicht: 16. Mai 2022 09:50
aktualisiert: 16. Mai 2022 09:50
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