Strittiges Thema: Sollen Feuerwerkartikel verboten werden?
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Knallerei abschaffen?

Initiative will Feuerwerk an Feiertagen verbieten

In der Schweiz soll es künftig verboten sein, als Privatperson lautes Feuerwerk zu zünden. Dies will ein Komitee mit seiner Initiative «Für die Einschränkung von Feuerwerk». Seit Dienstag werden dafür nun Unterschriften gesammelt.

Konkret verbieten will das Komitee rund um den Aargauer Roman Huber den Verkauf und das Abbrennen von lautem Feuerwerk am 1. August und an Silvester im privaten Rahmen.

Nicht nur sensible Menschen und kleine Kinder, sondern auch Haus- und Wildtiere versetze die Knallerei in Stress und Panik, oft über mehrere Tage, schreibt das Initiativkomitee zu seinem Begehren. Laute Feuerwerke sollen deshalb nur noch an überregionalen Anlässen zugelassen sein. Die zuständigen Kantone sollen auf Gesuch hin knallende Feuerwerke bewilligen dürfen.

Sensibles Thema

Das Thema Feuerwerk – und vor allem der Graben zwischen Tradition und Umweltschutz – sorgt jedes Jahr wieder für hitzige Diskussionen. Die Initiative «Für die Einschränkung von Feuerwerk» soll nun für die Zukunft klar regeln, was erlaubt ist und was nicht.

Grossteil kauft kein Feuerwerk mehr

Laut einer Umfrage, die im Auftrag von «FinanceScout24» Ende des vergangenen Jahres durchgeführt wurde, gehört noch für etwa ein Viertel der Schweizerinnen und Schweizer Feuerwerk zur Silvesternacht dazu – insbesondere für die 18- bis 29-Jährigen. Ein Grossteil der Bevölkerung (78 Prozent) gibt laut der Umfrage gar kein Geld für Feuerwerk aus.

Grund für die zurückhaltende Einstellung zu Silvesterraketen war nicht die Pandemie, sondern das wachsende Klimabewusstsein in der Bevölkerung. So gaben die Befragten über alle Altersgruppen und Geschlechter hinweg an, dass Feuerwerk schädlich für Tiere und Umwelt ist (57 Prozent). Ein weiterer genannter Punkt, warum vom Böllern abgesehen wird, ist zu viel produzierter Abfall (41 Prozent).

Prominente Unterstützung

Das Komitee wird nach eigenen Angaben von Umwelt- und Tierschutzorganisationen unterstützt. Darunter sind der Schweizer Tierschutz (STS), der Wildtierschutz Schweiz, Stiftung Tier im Recht, die Schweizerische Kynologische Gesellschaft, Pro Natura, Greenpeace Schweiz und die Lärmliga Schweiz.

Zu den Unterstützern gehört auch der als «Mister Corona» bekannt gewordene Daniel Koch. Er war zu Beginn der Pandemie als Leiter der Abteilung «Übertragbare Krankheiten» beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) bekannt geworden. Politikerinnen und Politiker aus dem bürgerlichen und dem links-grünen Lager hätten ebenfalls ihre Unterstützung zugesagt, schreiben die Initiantinnen und Initianten.

Zeit haben die Initiantinnen und Initianten bis im November 2023, um die benötigten 100'000 Unterschriften zusammenzubekommen.

Quelle: TeleM1

Quelle: ArgoviaToday & Radio 32
veröffentlicht: 4. Mai 2022 10:01
aktualisiert: 4. Mai 2022 10:01
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