Einkaufsverhalten in der Schweiz zu Weihnachten 2021
Foto: AZM Solothurn
Weihnachtseinkäufe

Hohes Niveau: Über 400 Franken für Geschenke

Hochwertiger und bewusster Konsum: Das ist der Trend bei den Geschenken in diesem Jahr. Aber auch eine stärkere Erlebnisorientierung rückt in den Fokus. Zudem geben wir dir Last-Minute-Tipps für den Geschenkekauf.

Das Marktforschungsinstitut GfK hat den Weihnachtskauf-Konsum in der Schweiz unter die Lupe genommen. Fast 40 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer finden, dass Erlebnisse und Erfahrungen wichtiger seien als materieller Besitz. Die jüngere Bevölkerung, also unter 30-Jährige, finden dies sogar noch wichtiger. In dieser Bevölkerungsgruppe möchten über 50 Prozent ein «Erlebnis» verschenken.

Als Erlebnisse werden zum Beispiel Kino-, Theater-, Konzertbesuche, Ausflüge, Wellnessweekends oder Restaurantbesuche verstanden.

Insgesamt gibt es einen Trend lieber weniger, dafür hochwertigere Dinge zu besitzen und zu verschenken. Anja Reimer, Expertin für Consumer Intelligence bei GfK, fasst zusammen: «Die Konsumentinnen und Konsumenten sind anspruchsvoller und wollen bewusster konsumieren.»

Und hochwertig bedeutet auch nicht günstig. Das Budget für Spielwaren-Weihnachtsgeschenke liegt dieses Jahr bei über 400 Franken. «Gerade an Weihnachten werden Spielwaren im hochpreisigen Bereich gekauft. Wir sehen in den Daten, dass gerade ‹Kidults›, also ‹erwachsene Kinder› zu Weihnachten teurere Geschenke kaufen», betont Kurt Meister, Markt-Experte bei GfK.

Aus solchen Marktforschungen sind in den vergangenen Jahren auch besonders häufige Fehler und Falschannahmen beim Geschenkekauf hervorgegangen. Wir fassen für dich die wichtigsten Tipps zusammen.

Fehlannahme Nr. 1: Jedes Geschenk muss individuell sein

Hier dürften sich viele ertappt fühlen. Oder hat jemand schon einmal all seinen Geschenksempfängern das gleiche Präsent zu Weihnachten überreicht? Wir schenken zwei Menschen erwiesenermassen lieber unterschiedliche, womöglich weniger passende Geschenke, als beiden das Gleiche zu schenken – ungeachtet der Tatsache, dass sie sich nicht weniger freuen würden, wenn jemand anderes das Gleiche erhält. Das gilt sogar dann, wenn die zwei niemals erfahren werden, dass sie gleich beschenkt wurden.

Der Tipp für Weihnachten 2021 ist also: Wenn Freundin und Schwester an ein und demselben Geschenk Freude hätten – dann sollte man nicht davor zurückschrecken, es auch beiden zu schenken.

Fehlannahme Nr. 2: Ein Geschenk muss etwas mit den Hauptinteressen des Beschenkten zu tun haben

Ein weiteres Trainingsshirt für den Hobby-Marathonläufer, ein neuer Pinsel für die begeisterte Malerin oder neue Guetzliformen für den Teilzeitbäcker: Meist haben die Leute bereits genug von den Dingen, die sie ohnehin interessieren – wahrscheinlich auch, weil sie permanent Sachen geschenkt bekommen, die mit ihrer Leidenschaft zu tun haben.

Wieso also nicht mal etwas schenken, dass rein gar nichts mit den Lieblingshobbys zu tun hat? Dabei kommt man erstaunlicherweise auch auf ganz viele neue Ideen.

Fehlannahme Nr. 3: Langweilige Geschenke sind schlechte Geschenke

Jeder kennt die Geschichte: Socken gelten als langweiligstes, unkreativstes Geschenk überhaupt, dicht gefolgt von Haushaltsgeräten. Das mag ein Stück Wahrheit beinhalten, sofern das Geschenk plump präsentiert daherkommt. Es gibt jedoch einen einfachen Trick, wie man langweilige Geschenke spannend verpacken kann. Die Rede ist nicht von einem noch spektakuläreren Geschenkpapier, sondern von der imaginären Verpackung. Marketingforscherinnen haben herausgefunden, dass vermeintlich langweilige Geschenke als interessant wahrgenommen werden, wenn eine dazugehörige Geschichte suggeriert wird. So werden aus langweiligen Wollsocken rasch «der perfekte Begleiter für den nächsten Harry-Potter-Marathon an einem verregneten Sonntagnachmittag». Das weckt Emotionen und lässt eher fade Geschenke in einem neuen Licht erstrahlen.

Fehlannahme Nr. 4: Teure Geschenke sind bessere Geschenke

Mehr Geld auszugeben, garantiert nicht, ein gelungeneres Geschenk präsentieren zu können. Laut einer Stanford-Studie kann man sich mit diesem Gedanken sogar ins eigene Fleisch schneiden. Denn wer mehr Kohle in die Hand nimmt, erwartet meist mehr Anerkennung von der beschenkten Person. Für diese ist das Preisschild aber zumeist von untergeordneter Bedeutung. Damit riskieren wir, uns selbst zu enttäuschen.

Natürlich garantiert das Vermeiden dieser Fehler noch lange kein stressfreies Ideensammeln und Einkaufen in der Adventszeit – ein bisschen einfacher dürften die Perspektivenwechsel die Suche aber durchaus machen.

Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 22. Dezember 2021 09:40
aktualisiert: 22. Dezember 2021 09:40
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