Was muss man bei den kommenden Herbstferien beachten?
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Corona

Herbstferien: Dürfen die Koffer bereits gepackt werden?

In diesem Jahr ist die Sehnsucht nach Auslandsferien gross. Nach den gut gebuchten Sommermonaten boomt das Reisegeschäft nun auch im Herbst. Aber: Macht Covid im letzten Moment doch noch allen einen Strich durch die Rechnung?

Die Herbstbuchungen ziehen an. Nach der erfolgreichen Sommersaison blicken Reiseveranstalter nun sehr optimistisch auf die kommenden Herbstferien, wie die CEO von Hotelplan Suisse, Nicole Pfammatter, erklärt: «Im Gespräch mit den Kundinnen und Kunden zeichnet sich ab, dass viele von ihnen im Herbst erneut ins Ausland in die Ferien reisen möchten. Wir rechnen deshalb in den kommenden Wochen mit zahlreichen Buchungen.»

Macht «BA.2.75» allen einen Strich durch die Rechnung?

Doch nicht alle trauen sich, bereits frühzeitig Herbst- oder gar schon Winterferien zu buchen. Laut Pfammatter sind gerade die Winterbuchungen noch sehr verhalten: «Möglicherweise vermuten viele Personen, dass sich das Coronavirus dann wieder stärker verbreiten wird.» Ist diese Vermutung wahrscheinlich?

Laut dem Infektiologen Christoph Fux vom Kantonsspital Aarau, ist eine Prognose momentan schlicht unmöglich, aber: «Der weitere Verlauf wird hauptsächlich von der Verbreitung der Mutanten abhängen. Aktuell zirkuliert vor allem in Indien die Variante BA.2.75, welche das Potential hat, um die Welt zu gehen.»

Südliche Länder sind beliebt, aber auch risikoreicher

Für die Herbstferien sind laut Nicole Pfammatter vor allem die warmen, südlichen Länder gefragt. «Es zeichnet sich ab, dass in diesem Herbst Ferien in Griechenland, der Türkei, auf Zypern, in Spanien sowie in Ägypten am beliebtesten sein werden.» Doch gerade diese Länder sind, laut dem Infektiologen Christoph Fux, auch in der Hinsicht auf Covid 19, am risikoreichsten: «Die Dunkelziffer nicht erfasster Infektionen ist momentan bereits bei uns in der Schweiz riesig. Wir gehen davon aus, dass in der Sommerwelle 5-10 Mal mehr Leute infiziert als diagnostiziert wurden. Dies ist in südlichen Ländern mutmasslich noch ausgeprägter.» Die beste Reisevorbereitung für den Herbst sei laut Fux deshalb der 1. Booster.

Corona-Zertifikat abgelaufen – was heisst das für Auslandreisen?

Vielleicht ist es dem einen oder anderen schon in den Sommerferien aufgefallen, viele dürfte es jedoch in den nächsten Wochen betreffen: Das Corona-Zertifikat vieler Schweizerinnen und Schweizer läuft aus. In der Zertifikats-App prangt ein grosser Balken: «Dieses Zertifikat läuft bald ab», steht da. Denn: In der Schweiz ist das Zertifikat des Boosters für neun Monate nach der Impfung gültig. Weil die letzte Impfung im vergangenen Winter anstand und bislang keine weitere Empfehlung des Bundes ausgesprochen wurde, verfällt das Zertifikat bei vielen Bürgerinnen und Bürgern.

Für das Bundesamt für Gesundheit (BAG) stellt dies kein Problem dar, wie der «Blick» schreibt. «Die Gültigkeitsdauer bezieht sich auf die Schweiz, die aktuell nicht relevant ist: Das Zertifikat ist in der Schweiz nicht im Einsatz», teilt das BAG gegenüber der Zeitung mit.

Für die Schweiz mag dies zutreffen, doch im Ausland spielt das Zertifikat nach wie vor eine Rolle. Der Bund gibt aber Entwarnung: «Auch ein nach Schweizer Regeln abgelaufenes Zertifikat kann im Ausland gültig sein. Die Regeln zur Einreise ins Zielland müssen deshalb weiterhin zeitnah abgeklärt werden.» Aber: Was, wenn beim Vorweisen des Zertifikats der gelbe Balken aufploppt und die Kontrolleurin oder der Kontrolleur das Zertifikat als nicht mehr gültig ansieht? Um genau solchen Missverständnissen vorzubeugen, will das BAG kommende Woche die App anpassen. Neu werde das Feld «Gültigkeit in der Schweiz» nicht mehr angezeigt.

Quelle: ArgoviaToday & PilatusToday
veröffentlicht: 6. September 2022 08:57
aktualisiert: 6. September 2022 08:57
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