Quelle: PilatusToday

«oneplus»

Die neue Schweizer Streaming-Plattform kommt mit emotionalen Filmen und Serien

Nach fast zwei Jahren Vorbereitung startet am Dienstag 16. November 2021 die neue Schweizer Streaming-Plattform «oneplus» von CH Media. Mitverantwortlich: Nik Hartmann. Er freut sich auf viele Eigenproduktionen, die das Publikum «zum Lachen, Weinen und Staunen bringen».

«Unser neuer Streaming-Dienst lässt alle Herzen höherschlagen», sagt ein sichtlich aufgeregter Nik Hartmann vor dem Start von «oneplus». Er ist bei CH Media und dem neuen Streaming-Dienst für die Eigenproduktionen verantwortlich.

Nik Hartmann freut sich über den Start von «oneplus».

Foto: PilatusToday

Er werde auch selbst auf «oneplus» zu sehen sein. Zusammen mit Claudio Zuccolini reist er in der Sendung «Abenteuerlustig» um die Welt. Doch auch Liebhaber von Trash-Formaten kommen ab morgen Mittwoch auf ihre Kosten. Bei «Reality Shore» kommen die Zuschauerinnen und Zuschauer in den Genuss wilder Partys, Flirts und emotional aufgeladener Konflikte. Dabei sind bekannte Trash-Sternchen wie Belly und Mia, die bereits beim «Bachelor» für Furore sorgten.

16. November 2021 - 11:02

Nik Hartmann über die Wichtigkeit von Eigenproduktionen

Radio 32

Hollywood-Stars

«Mit ‹oneplus› liefern wir sowohl inhaltlich als auch preislich ein Angebot, das es vorher in der Schweiz noch nicht gab», erklärt CH-Media-Entertainment-Chef Roger Elsener. Für 5.90 Franken im Monat gibt es Filme, Serien und Dokumentationen. «Darunter exklusive Kinohighlights wie ‹Greenland› oder bekannte Hollywood-Blockbuster wie ‹Baby Driver›, ‹The Hurricane Heist› oder ‹Django Unchained›, der mehrere Oscars gewann», zählt Nik Hartmann auf.

Persönlich freut er sich am meisten auf die Schweizer Produktionen wie «Platzspitzbaby» oder «Bruno Manser». Als TV-Mann geht Hartmann beim Gedanken an «oneplus» noch aus einem ganz anderen Grund das Herz auf. «Als Macher ist es grossartig, dass wir mit dem Streaming-Dienst unendlich Platz für kreative Eigenproduktionen erhalten – da macht mein Produzentenherz Luftsprünge.»

Das bietet «oneplus»:


Übersetzungsengpass bei Streamingdiensten

In der internationalen Streaming-Szene ist aber derzeit nicht alles so rosig. Immer mehr Streamingdienste kommen hinzu mit Eigenproduktionen, dazu eine riesige Verbreitung in vielen Ländern: Das stellt die Übersetzungsdienste vor Schwierigkeiten – und verursacht Verzögerungen bei vielen Serien und Filmen.

«Squid Game» ist ein unglaublicher Erfolg für Netflix. Über 100 Millionen Menschen haben die Serie aus Südkorea gesehen. Ein grosser Teil davon mit einem der 31 verschiedenen Untertitel oder einer der 13 verschiedenen Synchronfassungen.

Doch damit eine solche Serie überhaupt in so vielen Sprachversionen gestreamt werden kann, braucht es entsprechend Übersetzungen. Und genau das stellt die Streamingplattformen und Filmstudios zunehmend vor Probleme.

Übersetzungsdienste bis nach 2022 ausgebucht

Denn mit der wachsenden Anzahl Streamingdienste – und damit den Eigenproduktionen – kommt es auch zu viel mehr Arbeit für die sogenannten «LSPs» (language service providers, Sprachdienstleister). Die LSPs bieten die Untertitel, die weiteren Texteinblendungen und auch die Synchronisationen an.

Wie Chris Fetner, der Chef der «Entertainment Globalization Association» sagt, kommt es bereits zu einem Rückstau: «Ich höre täglich, wie wieder jemand einen Auftrag ablehnen musste.» Viele der LSPs seien bis nach 2022 ausgebucht.

Dabei werden nicht nur neue Serien und Filme übersetzt. Die Streamingdienste erobern neue Märkte und müssen für diese auch alle alten Produktionen, die sie im Angebot haben, in mehreren Sprachen anbieten.

Weil es immer schneller gehen muss, leide auch die Qualität. Das führte zum Beispiel zu massiver Kritik an der englischen Übersetzung von «Squid Game»: «Wenn du die Serie im englischen Untertitel gesehen hast und kein Koreanisch sprichst, hast du eine andere Show gesehen», schreibt zum Beispiel die zweisprachige Influencerin Yongmi Mayer auf Twitter.

Tiefe Löhne, schlechte Qualität

Das Problem lässt sich nicht einfach aus der Welt schaffen. Es bräuchte unglaublich viele neue qualifizierte Übersetzerinnen und Übersetzer. Doch dafür sind die Löhne schlicht zu tief, der Job ist nicht wirklich attraktiv. Netflix bezahlt den Dienstleistern laut eigenen Angaben gerade mal 13 Dollar pro übersetzter Minute von Koreanisch auf Englisch. Die Übersetzer selbst bekommen nach Abzug für die Dienstleister nur noch einen Bruchteil davon.

Die schlechte Qualität kommt aber nicht nur durch mangelhafte Übersetzungen des Originals zustande. Viele der nicht-englischen Serien und Filme werden zuerst mal auf Englisch übersetzt. Das ist dann die Grundlage für alle anderen Sprachen. Es ist klar, dass mit jedem Zwischenschritt erneut eine Qualitätseinbusse einhergeht.

Dass hier ein Qualitätsproblem besteht, ist den Studios durchaus bewusst. Gerade bei Überraschungshits wie «Squid Game» werden deshalb einige Zeit später sorgfältigere Übersetzungsversionen gemacht.

Quelle: Argovia Today, FM1 Today & Radio 32
veröffentlicht: 16. November 2021 06:51
aktualisiert: 16. November 2021 11:03
info@radio32.ch