Küken
Foto: Solothurner Zeitung
Tierwohl bei Eierproduktion

Bio Suisse beschliesst Ende des Küken-Tötens ab 2026

Da männliche Bibeli keine Eier legen und sich das Mästen wirtschaftlich nicht auszahlt, werden auch in der Schweiz noch immer Millionen junge Hähnchen getötet. Damit soll ab 2026 Schluss sein – zumindest im Schweizer Bio-Segment.

Die Delegiertenversammlung von Bio Suisse hat am Mittwoch 17. November 2021 entschieden: Statt die männlichen Küken zu vergasen, sollen alle Eier ausgebrütet und die Hähne gemästet werden – ein sogenanntes «Zweitnutzungshuhn». Beim Zweinutzungshuhn legen Hennen zwar weniger Eier, dafür setzen Hähne mehr Fleisch an und lohnen sich deshalb für die Mast.

Präsident Urs Brändli freut sich: «Das ist ein konsequenter Entscheid, der durch und durch Bio ist. Der Zeitplan bis 2026 ist ambitioniert, aber schaffbar.»

Bio-Eier dürften teurer werden

Konkret dürften Schweizer Bio-Eier wegen der tieferen Legeleistung der Zweinutzungshühner künftig teurer werden.

Ebenfalls teurer wird die Aufzucht für die Produzenten, weil die Zweinutzungshühner für dieselbe Leistung mehr Futter brauchen, wie Bio Suisse mitteilt. Dies wirke sich auch in gewissen Teilen negativ auf die Nachhaltigkeit aus.

Geschlechtererkennung wird verboten

Zudem haben die Delegierten von Bio Suisse beschlossen, dass die sogenannte «In-Ovo-Technologie» zur Geschlechtsbestimmung im Ei verboten werden soll. Bei dieser Methode brennt ein Laserstrahl in jedes Brutei ein winziges Loch. Aus diesem wird mit einer Pipette ein Tröpfchen Flüssigkeit entnommen. Darauf folgt eine Art Schwangerschaftstest zur Geschlechtererkennung. Die männlichen Embryos würden dann aussortiert, schockgefrostet, geschreddert und zu Tierfutter verarbeitet werden. So etwas solle es in Zukunft bei Bio Suisse nicht mehr geben.

Quelle: Radio 32 & SRF
veröffentlicht: 17. November 2021 14:09
aktualisiert: 17. November 2021 14:24
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