Dafür lohnt sich der Aufstieg: Blick auf den Gelmersee.
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Sicherheit am Berg

Unfälle in den Bergen nehmen zu – das gilt es zu beachten

Die Zahl der Wanderinnen und Wanderer, die sich in den vergangenen Jahren in den Schweizer Bergen verletzt haben, nimmt stetig zu. Wir zeigen dir, worauf du beim Wandern unbedingt achten solltest.

Wöchentlich, wenn nicht sogar täglich, hört man von Unfällen in den Schweizer Bergen. Beispielsweise im Kanton Bern sind die Berge nicht ungefährlich. Gemäss dem Schweizer Alpen-Club SAC kam es 2021 in den Berner Alpen zu rund 20 Prozent aller tödlichen Bergunfälle in der Schweiz. Die Opfer sind grossmehrheitlich Männer.

In den vergangene Jahren sind die Unfallzahlen in den Bergen deutlich angestiegen, die Todesfälle beim Wandern erreichten 2021 mit 68 Fällen einen neuen Höhepunkt. Das bedeutet aber nicht, dass das Wandern gefährlicher geworden ist, erklärt Mara Zenhäusern von der Beratungsstelle für Unfallverhütung. Viel mehr sei es so, dass schlicht viel mehr Menschen in den Bergen unterwegs sind: «An heissen und schönen Tagen, wie etwa in diesem Jahr, sind auch mehr Menschen in den Bergen unterwegs, und dann gibt es auch mehr Unfälle.»

In den letzten 15 Jahren hat sich Wandern zum Massenphänomen entwickelt. 57 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer gaben 2019 in einer Umfrage an, regelmässig zu wandern. 2007 lag diese Zahl noch bei rund 37 Prozent. Damit stieg auch die Zahl der Unfälle: Anfang der 2000-Jahre lag die Zahl der Unfälle im Bergsport und Wandern noch bei 17'700, heute sind es um die 33'000 Unfälle pro Jahr.

Die häufigsten Gründe für Verletzungen und Todesfälle sind dabei Stürze und Abstürze, wie Zenhäusern erklärt. «Die Ursachen dafür können in Überforderung, schlechter Vorbereitung und Planung, sowie in nicht genügendem Material liegen.»

Doch wie wird der eigene Wanderausflug nicht zum Albtraum? Mara Zenhäusern sagt: «Sorgfältig planen und ausrüsten ist immer am wichtigsten. Man sollte immer genug zu Trinken mitnehmen, da man teilweise den Vorrat unterwegs nicht neu auffüllen kann. An Sonnenschutz und warme Kleidung sollte man ebenfalls denken, da sich das Wetter in den Bergen schnell ändern kann.»

Doch was, wenn man zwar nicht selbst verunfallt, aber auf eine verletzte Person stösst? «Wenn jemand verletzt ist, kann man Erste Hilfe leisten und Rettung alarmieren», so Zenhäusern. Wichtig sei aber, sich dabei nicht selbst in Gefahr zu bringen.

Quelle: BärnToday
veröffentlicht: 5. August 2022 10:04
aktualisiert: 5. August 2022 10:04
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